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Der Leviathan zerlegt sich selbst

  • Tom Drechsel
  • 5. Juni
  • 1 Min. Lesezeit

Autoritäre Parteien werden meistens auch von autoritären Persönlichkeiten, die zumeist und zugleich Narzissten sind, geführt. Sie dulden keinen Widerspruch. Und wenn dann doch einmal ein Einwand, eine Reklamation oder Ablehnung gegen eine getroffene Entscheidung kommt, dann wird der oder die Widersprechende politisch vernichtet. Doof nur, wenn sich der Obernarzisst seine Autorität mittels anderer, einflussreicher Narzissten (und ich schreibe hier absichtlich in der männlichen Form, da es meistens Männer sind) absichern muss. Wenn es dann zum Zwiespalt zwischen diesen kommt, dann geht es bei ihnen ums Ganze. Aktuell schön zu beobachten in den USA (Ende einer Bromance: Trump und Musk liefern sich Schlammschlacht auf Social Media - USA - derStandard.at › International). Aber nicht nur die Weltpolitik ist davon betroffen, ebenso wenig sind die Narzissten im kleinen Österreich (und auch in anderen EU-Ländern) dagegen gefeit, wie man in jüngerer Vergangenheit besonders, aber mit vermuteter Notwendigkeit, allgemein, in der Geschichte der FPÖ beobachten kann bzw. konnte.

 

Wie es in den USA weitergeht, ist noch unklar. Klar ist aber, auch wenn die populistischen rechten Parteien (über bestimmte linke Parteien müsste man gesondert sprechen) derzeit keine Angst vor einer Destruktion durch soziale, liberale oder konservative, jedenfalls demokratieoffene und -freundliche Parteien haben müssen oder anders gesagt, den demokratischen Parteien, (wie aber auch der Zivilgesellschaft) noch ein wirksames Heilmittel gegen faschistoide Entwicklungen fehlt, so lauert der Feind jener autoritären Parteien in ihrem eigenen Inneren – und das mit Notwendigkeit. Sie zerlegen sich selbst. In diesem Sinne muss man Hobbes gegen Hobbes lesen: homo homini lupus, jeder ist jedem ein Wolf, aber der Leviathan ist eine Chimäre, zumindest nicht so stark, wie von Hobbes angenommen.

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